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chinaChina müsse jeder Feng Shui-Berater einmal erleben, ist eine Binsenweisheit. Und doch ist es wahr - dieses Land verändert nachhaltig. Ich berichte hier von der Geomantiereise nach China im Juli 2010 mit Feng Shui Großmeister Dr. Jes Lim und seiner Frau Julie Lim, Kalligraphie-Meisterin und Meisterin des Tai Chi Chuan. Gleichzeitig geht es um viel mehr - um eine spirituell tiefgreifende Erfahrung.

Man kann China als Tourist erleben. Ein den Ansprüchen eines bürgerlichen Westlers absolut genügender Bus kutschiert einen auf zumindest in den Metropolen superneu en, breiten Straßen von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Die chinesischen Reiseleiter haben an chinesischen Universitäten Deutsch studiert und wissen zu jeder Sehenswürdigkeit aufzuzählen, aus welcher Dynastie sie stammt, wie schwer sie ist, wie hoch oder auch, wie teuer der Bau war. Man kann wie gesagt als Tourist mitreisen und auf dieser ganz oberflächlichen Ebene bleiben. Dabei viele tolle Fotomotive digital verewigen, gutes und üppiges Essen in besseren und von westlichen Mägen erprobten und für gut befundenen Restaurants genießen. Und shoppen, das geht natürlich auch ganz vorzüglich in dem Land, dass jeder mindestens vom Aufnäher "Made in China" in seinen T-Shirts kennt.

Verwüstung durch die Roten Garden

Oder... Oder man lässt sich fallen. Lässt sich einfach hineinfallen in diese Energie. Eine Energie, die sich überhaupt nicht fremd anfühlt, sondern zutiefst vertraut. Die den Geist weit macht, die Augen von innen her aufreißt, sodass man staunenden Blickes umherläuft. Vor allem mithilfe des Dritten Auges beginnt zu schauen. Denn selbst in den von den Roten Garden Maos einst verwüsteten und nun hypermodern hochgezogenen scheinbar jungen Städten scheint sie durch - massiv, intensiv und einen überrollend. Es ist die Kraft von Jahrtausenden alter Kultur. Die Kraft von taostischen Meistern, die in Höhlen und Einsiedeleien meditierten. Die Kraft von Meistern der Kampfkünste, die sich so leicht machen konnten, dass sie Felsen hinaufliefen und sich über Wasser bewegten. Die Kraft großer Magier, die mithilfe ihrer aus den Elementen herbeigerufenen Macht Steinblöcke oder auch Wolken bewegten.

Eine archaische Welt scheint durch

Gleichzeitig, vielleicht durch das brutale Jahrzehnte lange Unterdrücken religiöser Bewegungen, bleibt diese hochschwingende Energie ganz sachlich klar. Sie verwirrt weder mit Klängen und Räucherstäbchendüften, noch mit Mantras oder Opferriten. Sie spricht einen einfach, schlicht und dabei sehr deutlich an und bittet einen sich still niederzusetzen. Vielleicht vor eine Statue eines Buddhas, der einen daran erinnert, dass jedes Wesen diesen erleuchteten Zustand erringen kann. Vielleicht auf einen Felsen mit dem Blick über hunderte Kilometer von Bergwipfeln, die einem vor Augen führen, welche Relevanz der ach so wichtige Berufsalltag tatsächlich hat. Vielleicht geschieht es auch im Hotelzimmer nach einem erlebnisreichen Ausflugstag. Die Knie sacken weg, man setzt sich still auf den Boden, schließt die Augen und sieht die Bilder des Tages noch einmal. Diesmal aber klar und wahrhaftig. Eine archaische Welt scheint durch die Moderne durch.

Was wirklich geschah

Wenn man besonderes Glück hat, schaltet sich der Meister ein, nachdem die Reiseleiter Mengen, Größen und Gewichte heruntergebetet haben. Und erzählt, was er sieht. Was an dem Ort wirklich einst geschah. Was man selbst damit zu tun hatte. Welche Wesenheiten und Präsenzen in diesem Augenblick auch noch anwesend sind, die man ohne diesen Hinweis wohl ganz übersehen hätte. Da helfen auch keine Gigabyte an Fotos. Ansonsten ist unser Meister überwiegend still und beobachtend auf dieser Reise. Nachdenklich und in sich ruhend wirkt er und sehr würdevoll. Und Julie? Wie man sie kennen mag, hält sie sich ganz im Hintergrund und öffnet sich nur denen, die ihre Größe zu erkennen ver mögen. Gibt dezente kraftvolle Hinweise und bereichert die Ausflüge mit ihrer Heiterkeit und Leichtigkeit.

Sechs spirituell extrem hochschwingende Orte durften wir erfahren, uns von ihnen durch den Vollwaschgang jagen und um 180 Grad drehen lassen. Manche bekamen danach Fieber, andere mussten lange schlafen. Die meisten wurden still und hatten ein Lächeln in den Augen, dass nicht vergehen wollte. Es mag niemals wieder vergehen. Denn die Verbindung bleibt.

Inga Veit

Qi-Mag Feng Shui-Beraterin

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